Selbstbetrug, Dissonanz Reduktion

Der Text über den Selbstbetrug ist sehr aufschlussreich, mit gut 10 Minuten Lesezeit aber für die große Masse schon zu lang, daher habe ich hier den Kern nochmal in kurz zusammengefasst. Wer mehr darüber lesen möchte darf diesem Link hier gerne folgen:

https://ursachenforschung.net/selbstbetrug-und-mensch-zwei-unzertrennliche-dinge/

Kennen Sie das? Man möchte etwas neues lernen oder eine Veränderung beginnen. Wenn man dann merkt dass es schwer wird und man es nicht auf Anhieb hinbekommt, dann gibt es viele die dann der Einfachheit halber ganz schnell zu sich sagen „Ich will das nicht“

Das „Ich will nicht“ bekommt dann helfend Unterstützung von dem „Ich brauche das auch nicht“ und das „Ich brauche nicht“ findet dann auch ganz schnell Gründe warum man das nicht braucht. Es beginnt die Dissonanz-Reduktion. Das Ende vom Lied ist dann auch noch ein gutes Gefühl dafür, dass man aufgegeben hat.

Toll was unser Gehirn so leisten kann. Denn wenn wir etwas nicht können, ersetzen wir das einfach in „Wir wollen das nicht“. Denn etwas „nicht wollen“ ist für unser Selbstkonzept (unser Ego) angenehmer als das Eingeständnis des „nicht könnens“

Die Frage stellt sich..wie oft setzen wir unser „ich brauche das nicht“ in Gang um uns selbst ein gutes Gefühl zu geben?

Rauchen aufhören? Diät/Ernährungsumstellung? Zucker/Alkohol/Fleisch? Bewegung und Sport oder gar Training? Konditionierungen aufbrechen in Sachen Werte und Moral? Eigenes Sozialverhalten? Projekte? In welchen Bereichen betrügen wir uns wie stark und wie oft? Versuchen wir Fehler in unserem Sozialverhalten zu Mitmenschen durch irgendetwas zu rechtfertigen ?

Menschen deren Ego bedient werden müssen, empfinden es leichter Energie in die Dissonanz Reduktion zu stecken als in eine (scheinbar!) einfache Entschuldigung. Sie haben Mechanismen entwickelt sich nicht entschuldigen zu müssen. Ein Eingeständnis dass man Mist gebaut hat und eine aufrichtige Entschuldigung sowie die Ankündigung daraus gelernt zu haben um es nicht noch einmal zu machen ist aber wahre Größe.

Beispiele gibt es zuhauf: aus dem Arbeitsleben, aus dem Familienleben, in der Partnerschaft und im Makrokosmos:

Beispiel Greta: Sie führt uns vor wie wir billigend mit unserer Bequemlichkeit und Konsumsucht die Umwelt zerstören. Diesen Fakt versuchen sehr viele mit Pseudogründen zu relativieren, ja sogar um zu kehren: Sie hat eine Form von Autismus, leidet an der sog. „überwertigen Idee“ (Eine mildere Stufe von Wahn“. Hinter ihr steht eine Marketingabteilung und Ihre Eltern unterstützen sie. Obendrein nutzten Politiker den Fakt der Umweltzerstörung für mehr Steuern. All dies berührt aber nicht im geringsten die Tatsache dass sie mit dem was sie sagt Recht hat. Diese Nebenschauplätze kehrt den Fakt ja nicht um. Und so wird Greta als „Grund“ missbraucht. Greta-Hater sind potenzielle Dissonanz-Reduzierer.

Im großen Stil ging dieser Selbstbetrug auch im dritten Reich. Über die systemisch gesteuerte Behandlung, Verfolgung, Folter und Ausrottung der Juden brauchen wir nicht wiederholend sprechen. Dass währenddessen und auch danach niemand „davon wusste“ ist eine Lüge. Um die Taten zu rechtfertigen musste man mit Angst instrumentalisieren: Aus Angst entspringt auch Wut. Aus beiden kann man gut manipulieren. Man musste der Gesellschaft Angst machen dass der Jude ihnen ihr Hab und Gut weg nimmt. Da das nicht ausreichend funktionierte, machte man ihnen Angst dass man die genetische Reinheit, also die positive Evolution des Herrscher-Genoms durch Vermischung zunichte machen würde. Als nächstes sprach man den Juden das Mensch sein ab, um sie „schlachten“ zu können wie Tiere, ohne dass es das Gewissen zu sehr berührt.

Rückschlüssig aus der Geschichte wird die Fähigkeit oder vielmehr die Vorliebe sich Dinge schön zu reden (mit Hilfe von (Pseudo)-Begründungen) ausgenutzt. Marketing- und Politstrategen aus Industrie und Politik nutzen dafür mittlerweile Sozialnetzwerke wie facebook  und einige andere. Während im dritten Reich Zeitungen, Radio, und Versammlungen genutzt wurden, werden Manipulationen auf unser Werte und Moralsystem direkt an den Mann via Smartphone übermittelt. Das Einzige was sich gegen die Dissonanz-Reduktion entgegenstellen könnte wären Prinzipien. Es war damals schon moralisch und ethisch verwerflich Juden in KZ zu bringen und aus zu rotten… Kinder, Frauen, Alte.

Durch die Kraft der Gedanken die die Dissonanz Reduktion in Gang setzen, können solche moralischen Hürden aber überwunden werden.

Prinzipieneinhaltung (wie bspw„ich tue niemanden weh“) sind eine Chance. Es resultiert daraus dass diejenigen die am wenigsten Selbstbetrug/Dissonanz Reduktion betreiben, am schwierigsten zu manipulieren sind. Das setzt Selbstkritik, Demut, Einsichtsfähigkeit, und das aussprechen einer (ehrlichen) Entschuldigung voraus. Mit allen anderen kann man prima in den Krieg ziehen.

Zurück zu unserer kleinen Welt:

Die Dissonanz Reduktion wird überall da gebraucht und angewendet wo man Ansprüche runter schrauben muss, wo man Ziele nicht erreicht, wo man den Weg des geringsten Widerstandes favorisiert.

Im Kindesalter wird bereits die Erhaltung des Selbstkonzeptes ersichtlich:

Um jemandem etwas unrechtes antun zu können, (bspw zu belügen, zu betrügen, zu beklauen, für dumm zu verkaufen etc) wird der geschädigte einfach als „doof“ definiert. Denn jmd unfair zu behandeln den man doof findet ist viel einfacher als jmd bspw zu belügen der ein echt netter, ehrlicher, zuvorkommener Mensch ist. Dann wäre man selber ja ein Arschloch. Es ist einfacher den Gegenüber um zu definieren als sein eigenes Verhalten zu ändern. Die Pubertierenden erklären ihre Eltern als doof, dann lässt es sich mit ruhigem Gewissen rebellieren. Für die Linken sind einfach alle Reichen doof, deswegen ist es völlig okay deren SUV´s in Brand zu stecken oder sie zu zerkratzen. Für die Rechten sind einfach alle Migranten doof, deswegen ist es rechtens sie zu hassen und an zu stecken. Der Vermieter ist doof, und daher ist es erlaubt in einer Nichtraucherwohnung sich die Zigaretten an zu stecken… Die Ehefrau/der Ehemann ist doof, und daher ist ein fremdgehen berechtigt gewesen. Die Beispielliste ist lang….

Schwimmen muss man nicht lernen, rauchen nicht aufhören, Fleisch nicht weniger essen, den Puls nicht auf 140 mal hochtreiben, den Alkohol nicht reduzieren, die Eifersucht und das Besitztumsdenken reduzieren und so weiter und sofort.

Der Mensch findet sicher Gründe, das ist Gewiss.

Und wenn er sie konstruieren muss.

Tags: Dissonanz-Reduktion, Selbstbetrug, Komfortzone, Weg des geringsten Widerstandes, Konfliktberatung, Coaching Bad Hersfeld, Konfliktberatung Bad Hersfeld, Eheberatung Bad Hersfeld, Gregor Schäfer Bad Hersfeld