Nussecken
Ein Text von Gregor Schäfer, eine Ableitung der Phasen nach Jellinek
Nussecken sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Vor allem bei geselligen Anlässen ob Familie, Firma oder Sport. Man kommt überall an Nussecken ran.
In unserer Kultur kommt man früh mit Nussecken in Berührung. Am Anfang in der „Vorphase“ probiert man allerhand Arten von Nussecken, öfters überfrisst man sich auch bis zum ergeben und am nächsten Tag schwört man sich lapidar nie wieder Nussecken.
Je nachdem für wie normal man das Nussecken essen hält oder man den Nussecken einen hohen Stellenwert gibt dass es eine Art besseres Lebensmittel sei, belohnt man sich mit einer Nussecke. Nach Sport, nach der Arbeit, vor oder nach dem Sex. Mit einer Nussecke oder zwei lässt sich zunächst besser denken, denn man steht sich ja oft selber in dem Weg. Auch das Ansprechen von Menschen oder das tanzen klappt mit Nussecken besser.
Oder aber man hat Frust, dann helfen Nussecken auch. Es beruhigt, da Nussecken universell einsetzbar sind. Vor allem um ein zu schlafen eine kleine Nussecke, vielleicht auch mal zwei oder auch drei helfen.
In der „Anfangsphase“ nimmt der Nusseckenverzehr zu. Sehr lange bemerkt man nicht das man eigentlich nicht mehr mehrmals die Woche Nussecken isst, sondern täglich. Die Mengen an Nussecken sind eigentlich nicht auffällig, jedoch konstant. Auch stehen Nussecken nun fast immer auf dem Einkaufszettel, man bevorratet diese, damit zu Hause immer Nussecken sind. Irgendwie fängt man nun an auch mal heimlich Nussecken zu essen, also eine mehr als die anderen es mitbekommen. Eine Alibi Nussecke vor den anderen- eine heimlich. Man merkt das der Nusseckenverzehr zumindest bei der ersten oder zweiten sehr schnell geht. Ein, zwei Happen dann ist das Ding weg. Auch sind Menschen die keine oder selten Nussecken essen für einen nicht mehr so interessant. Man hält sich dort gerne auf wo man weiß das es Nussecken gibt.
Das kann über viele Jahre so gehen.
Viele.
Allmählich kommt der Verdacht auf das man ein Nussecken-Problem hat, man spricht besser nicht darüber und zieht sich zurück und isst sie alleine. Vielleicht hilft es Barrieren ein zu bauen und Regeln, also keine Nussecke vor der und der Uhrzeit oder nur eine oder zwei statt drei. Man kauft sich keine, hält eine Bevorratung niedrig, so dass man losfahren muss um welche zu besorgen. Man versucht Nusseckenpausen.
Irgendwie klappt das nicht.
Dies zu kontrollieren fällt nicht nur schwer, sondern misslingt. Der Nusseckenkontrollverlust zeigt sich dir deutlich.
In der „kritischen Phase“ wird nun der Nusseckenverzehr zum Problem. Du tauschst den Nusseckenkonsum gegen deine Hobbys ein, statt Training isst du lieber Nussecken. Statt weniger, isst du mehr, oder nimmst andere Arten von Nussecken die stärker schmecken. Du funktionierst an der Arbeit, außerhalb dessen dreht sich alles um die Beschaffung, Geheimhaltung und konsumieren von Nussecken. Auch verändert sich dein Körper, der Nusseckenkonsum hinterlässt Spuren.
Der Übergang von der kritischen zur chronischen Phase beinhaltet deutliche Entzugserscheinungen wenn du keine Nussecken isst. Du hast es dir nicht ausgesucht. Man hat sich nicht ausgesucht, Asthma zu haben, einen Herpes Virus zu haben oder Nusseckenkrank zu sein. Krankheiten die man nicht bekämpfen kann, sondern mit denen du leben musst und auch kannst, sofern du es annimmst.
Ich bin gerade auf einer mehrwöchigen Ausbildung um Nusseckenexperte zu werden und lerne hier Menschen kennen die es auch werden. Nusseckensüchtig kann jeder werden. Vom Unternehmer, hochrangige Beamte, Steuerberater, Rechtsanwälte, Lehrer, sogar Psychologen, Sportler wie mich über Berufskraftfahrer, Hausfrauen, zum Bürgergeldempfänger. Auch ein Chefarzt einer Nusseckensuchtklinik war wohl schon zum Nusseckenentzug. Alle sind hier aus einem Grund:
Das Leben ohne Nussecken..
Solltest du merken dass du gerne, oft und /oder viele Nussecken isst, und innerlich weißt, trotz allem Selbstbetrug und Schönrederei das dies nicht in Ordnung ist: Du bist nicht allein und bitte um Hilfe.
Es gibt sie. Wenn Du willst darfst dich auch gerne bei mir melden- ich werde ein Ohr haben für dich und dir helfen wo du dich melden kannst.
Liebe Grüße und herzlichst
Gregor
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