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Das Thema, welches therapeutisch am meisten behandelt wird, ist die Trennung. Oder die anbahnende Trennung (Eheberatung etc). Ich möchte hier nun die Partnersuche & richtige Partnerwahl thematisieren, denn warum kommt es in Beziehungen irgendwann zu großen Problemen?

Kriterien bei der Partnerwahl

Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens eine Art „Beuteschema“. Als erstes müsste man sich klar machen, nach welchen Kriterien man schaut. Als zweites wären Reflexionen hilfreich, warum bzw. durch was diese Kriterien entstanden sind. „Zu verstehen“ ist der erste Schritt, um etwaige „Fehler“ nicht immer zu wiederholen.

Wie oft hört oder sieht man, dass eine Frau von einem sehr dominanten Herrn unterdrückt, ja sogar geschlagen wird? Nach langem Leid trennt sie sich dann doch und der nächste Mann … ist wieder so einer.

Warum man einen gewissen Typ favorisiert, kann man oftmals sich selber nicht erklären. Helfen tun hier u.a. Psychotherapeuten/Coaches u.ä., die auch mal tief in die Kindheit gehen.
Es gibt solche Weisheiten wie „Frauen heiraten ihren Vater“. Aber stimmen sie? Man muss sich die Mühe machen und chronologisch die Beziehungen durchleuchten, wie der jeweilige Partner war, was passiert ist und auch – wie der Partner optisch aussah. Es ergeben sich u.U. Muster, die man selber gar nicht erkannte, aber die ein Therapeut einem aufzeigt.

Die Partnerwahl: Ansprüche & Kompromisse

„Die Hörner abstoßen“ heißt es im Volksmund und wird im sexuellen Erfahrungsbereich definiert. Für mich heißt dieser Satz mehr. Es geht darum herauszufinden, welche Kompromisse man eingehen kann und welche nicht. Zu Beginn – so mit Anfang 20 – hat man erst mal eher nur optisch Ansprüche. Im Laufe der ersten Beziehung merkt man dann, mit welchen Situationen man klar kommt und mit welchen nicht. Beispielsweise kann es einen aufregen, dass sie morgens eine Stunde im Bad braucht. Man merkt aber, dass dies im Gegensatz zu eifersüchtigen Verhalten „Peanuts“ sind, das letztere also mehr Gewicht hat als Bummeln im Bad. Im Laufe der Zeit eruiert man für sich, was einem wirklich wichtig ist und mit welchen Kompromissen man leben kann.
Was nützt einem ein immer pünktlicher Mensch, wenn dieser aber lügt und betrügt. Man fängt im Laufe der Zeit an, das „Wichtige“ gegenüberzustellen und verwirft u.U. seine bisherige Meinung.

Im hohen Alter legt man immer mehr Wert auf charakterliche Eigenschaften und setzt Ansprüche bei der Optik runter. Nicht pauschal …, aber tendenziell.

Kennen Sie Ihre Ansprüche?

Für mich gibt es vier Unterteilungen:

– emotionalen Anspruch
– optischen Anspruch
– materiellen Anspruch
– geistigen Anspruch

Diese entwickeln und verschieben sich und sind u.a. altersabhängig (Erfahrungen) und resultieren aus Erziehung und Umfeld.

Zunächst sollte einem klar sein, welche materiellen Ansprüche man hat. Manchmal sind solche Ansprüche auch versteckt und nicht so schnell erkennbar, trotz allem sind materielle Ansprüche leichter zu definieren.  Über geistige Ansprüche machen sich viele Menschen weniger Gedanken, weil ihre Wert und Moralvorstellungen (Weltanschauungen) und Motivationen aus dem materiellen Anspruch entspringt. Primär ist deren Ziel Hab und Gut sowie Sicherheit aufzubauen.

Der materielle Anspruch

Woher kommt es, dass der materielle Anspruch über den geistigen Anspruch gestellt wird? Das wurzelt meiner Meinung nach aus Erziehung und Umfeld.
Wenn eine Familie bspw. aus einem ärmeren Land (z.B. Ostblock) in den 80er Jahren nach Deutschland kam und aus nichts durch harte Arbeit und Sparen sich mühselig etwas aufgebaut hat und in dieser Zeit auch Kinder gebaren und in dieser Entwicklung groß geworden sind, so wurde den Kindern u.U. folgende Werte vermittelt:

  • Alles was du im Leben tust, tust du für dich.
  • Arbeite fleißig und spare dein Geld.
  • Das was du verdienst ist dein Geld und dieses ist für dich bzw für die Familie bestimmt.
  • Alles was gekauft wird ist deins (unseres).

Unter Umständen kann sich durch einen hohen materiellen Anspruch auch Geiz entwickeln, denn entgegen der landläufigen Meinung bin ich der Auffassung, dass nicht Kaufsucht oder Anschaffung von großen und teuren Dingen ein Indiz für materiellen Anspruch ist, sondern viel mehr Geiz. Nicht der Geiz, um eine zu teure Eigentumswohnung oder ein zu großes Haus zu kaufen, sondern Geiz für viele kleine Dinge wie bspw. Geschenke für andere Menschen zu kaufen. Denn man gibt ja Geld aus (sein Geld) und hat nichts davon.

Materieller Anspruch entwickelt sich meist durch eine Kindheit (Jugend), wo man nicht viel hatte und/oder hart arbeiten musste. Marterieller Anspruch ist die Sehnsucht nach all den Dingen, die man gerne haben möchte, aber nicht hatte. Sie ist per se auch nichts schlechtes, denn materieller Anspruch ist auch ein Antrieb, eine Motivation. Sie ist nur dann kontraproduktiv, wenn diese über alles andere gestellt wird. So zeigt sich das u.a. in Menschen, die lieber in einem goldenen Käfig sitzen wollen und den Kompromiss eingehen, dass der „Geldgeber“ optisch eigentlich gar nicht dem „eigenen Beuteschema“ entspricht oder charakterlich so ganz und gar nicht freundlich und liebenswürdig ist. Der materielle Anspruch und die Sicherheit wird über den geistigen Anspruch gestellt. Das erklärt auch, dass sog. „Püppies“ mit sehr reichen, u.U. auch älteren, von der Optik her unattraktiven, ggf. auch von der Charakteristik her unsensiblen Menschen zusammen sind. Ihnen ist die materielle Sicherheit (Luxus) wichtiger als geistiger Wachstum.

Ein Beispiel

Zu mir sagte einmal eine Dame bereits in der dritten Woche, nachdem ich sie kennengelernt hatte, ob ich ihr denn „Sicherheit“ bieten könne. Denn Sie möchte ein Kind und Familie und sie hat einen materiellen Anspruch, den sie halten und ausbauen möchte. Da sie bereits A12 verdiente und verbeamtet war und dies nicht reichen würde, ist ein gutes und sicheres Einkommen des Partners auf Dauer für sie unabdingbar. Selbstverständlich kam danach noch der übliche Anforderungskatalog: groß, breite Schultern, muskulös bzw. sportlich, intelligent, lustig, gut aussehend und gut im Bett. Es lässt sich unschwer erraten … . Sie musste mit mir Kompromisse eingehen 🙂 (Das Problem bei Kompromissen weiter unten im Text unter „Problematiken“.)
Solch ein Anforderungskatalog ist aber typisch für die sog. „Mittdreißiger“ und daher nicht so eng zu bewerten. Hier findet man „Liebe mit Bedingungen„:

Wenn du mir das und dies und jenes bieten kannst, liebe ich dich. Wenn ich dich besitzen kann, liebe ich dich.

 

Der geistige Anspruch

Dinge ändern sich. Menschen, die einen starken materiellen Anspruch haben, können durch einen weisen Partner erlernen, dass der geistige Wachstum zu Glück und Zufriedenheit führen kann. Der materielle / finanzielle Anspruch kann man tendenziell herunterfahren, ohne unglücklich zu werden.
Wie sieht es aber umgekehrt aus? Fühlt eine Frau sich wohl, wenn Sie ein großes neues Auto fahren kann, in einem großen Haus lebt, wenn der Partner nicht dem Intellekt entspricht? Gibt sich ein Mensch mit weniger Intellekt zufrieden? Kann man den geistigen Anspruch herunterfahren, um glücklich zu werden?
Hier bestimmt der eigene Status den Anspruch. Ein Mensch mit wenig Tiefgang wird sehr unwahrscheinlich einen Anspruch entwickeln einen sehr intelligenten Menschen haben zu wollen.
Intelligenz sucht aber seinesgleichen. Es gibt Menschen, die suchen einen Partner an dem sie und durch den sie wachsen können. Man möchte „hoch schauen“. Hoch schauen, weil der Partner Dinge kann, die man selber nicht kann. Liebe benötigt Respekt. Nur von Dankbarkeit wird Liebe nicht dauerhaft währen. Es gibt aber auch Menschen, die benötigen „Diener“, Respekt vor dem Partner zu haben ist dann sekundär. Dies findet man bspw, in anderen Kulturkreisen, wo die Frau im Wert anders angesiedelt ist wie in der westlichen Industriewelt. Aber auch in Deutschland gibt es genug Männer, die ungern zu ihrer Partnerin „hoch schauen“ wollen. Frauen suchen i.d.R. eher nach starken Persönlichkeiten bei Männern als umgekehrt. Ursachen liegen in der Weltanschauung oder auch am Selbstbewusstsein.

Wenn es um Respekt geht, stellt sich die Frage …: Was kann der Partner bzw. zu was wäre er fähig? Welche Potenziale hat er? Kann ich von ihm lernen? Ist er/sie ein Stehauf-Männchen, hat er/sie Fantasie und Anspruch, ist er/sie neugierig? Geht er/sie neue Wege oder hat Angst vor Veränderungen? In wie weit ist neben dem IQ auch der EQ ausgebildet? Denn die Empathiefähigkeit ist u.U. noch relevanter wie das sog. „Allgemeinwissen“.

Hier entstehen im Laufe der Zeit Ansprüche, die u.U. auch zu hoch sind und  man sie selber gar nicht erfüllen könnte. Menschen, die viel herum gekommen sind auf der Welt, mehr mit Projektarbeit zu tun hatten und immer irgendwie „selbstständig“ waren und damit ihr Geld verdient haben, entwickeln einen anderen Anspruch wie jemand der lange im Schulsystem (Abi-Uni-Betrieb) verweilte und sicher im Korsett der Gesellschaft und der Familie verankert sind. Wenn in der Familie ein Wertesystem vermittelt wurde, der auf materiellen Wachstum und Sicherheit ausgelegt ist, suchen solche Menschen dann  Partner die den materiellen Anspruch (hohes und sicheres Einkommen, „Marken“, Auto, Haus usw.) erfüllen. In dem Wort Ehrgeiz steckt nämlich noch das Wort „Geiz“.

Nach meiner Auffassung hat Geiz nichts mit einem geistig hohem Niveau zu tun. In der Maslow´schen Bedürfnispyramide steht der materielle Anspruch nicht an der Spitze, sondern zwei Stufen drunter.

Nun ist es so, dass sich die Dinge ändern. Man sucht zwar die materielle Sicherheit und verliebt sich in einen Menschen der dies zunächst nicht bietet, aber einen geistigen Wachstum garantiert. Oder schlimmer noch … man sucht die Mischung aus materiellen und geistigen Wachstum und verliebt sich in einen total gut aussehenden Menschen, der beides nicht bieten kann oder zumindest nicht in dem Maß, ohne den Anspruch runter fahren zu müssen. Dann bleibt es beim Sex.

Der emotionale Anspruch

Geliebt werden will jeder. Dieser Anspruch – geliebt zu werden – hat nicht sonderlich viele Abstufungen. Es mag Menschen geben, die es gerne haben totalitär besitzt zu werden, diese  besitzen dann selber auch gerne. Ob und wie viel das mit Liebe zu tun hat, ist Weltanschauung. „Eifersucht“ wird fälschlicherweise als Liebesbeweis definiert und gar vom Partner eingefordert. Der Partner wird zum Hobby gemacht, man organisiert nicht nur seine eigene Zeit, sondern die vom Partner gleich mit. Das kann für einige der emotionale Anspruch bedeuten. Mit diesem Anspruch wird es schwer dauerhaft glücklich zu werden.

Jemanden Liebe geben (zu lieben) ist die andere Seite. Es gibt Menschen, die wollen unbedingt über alles geliebt werden, geizen aber selber mit ihrer Liebe. Sie wollen ja nicht nochmal verletzt werden. Wenn ein frischer Partner den Anspruch hat geliebt zu werden, aber der gegenüber „spart“ oder „entwickelt“ seine Liebe nicht so recht, dann wird es enden. Warum jemand nicht genug liebt, hat viele Ursachen. Erfahrungen/Erinnerungen, Egoismus durch Familie anerzogen (Wertesysteme) oder schlichtweg … der Gegenüber hat andere Ansprüche und geht seiner Meinung nach zu viele oder zu große Kompromisse ein. Letzteres kann sich ändern.

Charakteristik (Egoismus, Geiz), sowie Erfahrungswerte (man hatte bereits harte Trennungen durch) lassen sich leider nicht so schnell weg zaubern, hier heißt es dann u.U. Geduld und die Beziehung mit viel Dünger und Humus düngen. Das darf nicht all zu lange einseitig bleiben. Unterstützt man den Partner genug? Bringe ich meinem Partner Wachstum? In geistiger Hinsicht? In materieller Hinsicht? Ist er mit meiner Optik zufrieden? Habe ich mich durch Sport seinen Ansprüchen angenähert? usw…

Es gibt Beziehungen, da ist der emotionale Anspruch nicht primär. Das erlebte man oft in der Nachkriegszeit. Unsere Großeltern wurden zusammen gefriemelt, noch heute ist das präsent : „Bauer sucht Frau“ und Millionen schauen sich das an. Auch in anderen Kulturkreisen ist der emotionale Anspruch dem materiellen gewichen. Da werden (junge) Frauen (oder Mädchen) verheiratet. Hier geht es um Besitz (materieller Anspruch).

Die Frage stellt sich:

Wie viel Emotion ist notwendig, um glücklich zu sein? Wie viel muss man geben, wie viel muss man erhalten?

Eine reifere Frau sagte mir mal: “ Ich gebe immer 80%, und 20% müssen mir bleiben für mich. Das muss reichen für eine glückliche Beziehung. Mein Partner sollte das akzeptieren, denn ich akzeptiere das auch bei ihm. Man braucht immer einen gewissen Prozentsatz Selbstschutz und Eigenliebe, sonst stehe ich nach einer Trennung wieder am Boden zerstört da. Dafür bin ich zu alt.“

Nun … damit hatte sie nicht unrecht. Die Frage stellt sich hier über das Maß, bzw das Messsystem. Wie viel sind 80%, werden 50% als 80% eingeschätzt?

Generell hat diese Frau aber Recht. Man darf vom Partner nicht verlangen, dass er sich bedingungslos aufgibt. „Ich liebe bedingungslos.“ sagte eine Ex-Partnerin zu mir, mit der Affirmation, dass ich das auch tun solle. So war sie gestrickt … besitzergreifend. Wenn jemand sagt „Bitte lasse meinen Stolz und respektiere mich!“, dann initiert das im normalen Fall Gegenseitigkeit. Nicht nur den Stolz, sondern auch die Wut des Partners muss man respektieren..und besser noch…verstehen. Der emotionale Anspruch hat etwas mit dem EQ zu tun. Hier fließen Beobachtung, Kommunikation, Achtsamkeit gegenüber sich selber mit ein. Über die Kommunikation finden Sie hier andere Blogberichte von mir, die helfen können.

Der optische Anspruch

Die Sexualität nimmt eine größere Rolle ein, als man zugeben möchte. Es ist völlig legitim, dass man einen sexuellen Anspruch hat. Und dazu gehört auch die Optik. Der Mann symbolisiert mit Körpergröße (körperliche Präsenz) zunächst „Kraft, Stärke, Schutz, Männlichkeit“. Der kann durchaus ein Softi sein. Um so besser, denn dann hat die Partnerin ihn ggf. um den Wickel (da sie eine starke Persönlichkeit aufweist), aber wenn sie in der Gesellschaft sich mit ihm zeigt, hat das Umfeld erst mal Respekt vor ihm, da man „Softie“-Charakterzüge erst mal nicht erkennt, sondern nur die physische Präsenz. Und sie genießt diesen Respekt, wohlwissend dass sie das angebliche „Tier“ gebändigt hat. Sie kokettiert mit ihm. Umgekehrt werden große Brüste oft von Männern als „weiblich“ interpretiert.

Der optische Anspruch ist meiner Meinung nach noch der Anspruch, bei dem man am meisten kompromissbreit sein kann. Denn „Optik“ definiert jeder für sich selber und dazu gehören auch noch viele andere Dinge. „Ausstrahlung“ ist nicht von einer makellosen Figur oder einem Gesicht abhängig. Ein hübsches Gesicht wird oftmals hässlich, weil es eine sog. „Motzfresse“ zieht. Entschuldigen sie diese saloppe Ausdrucksweise. Mimik, Gestik, und Laune gehören dazu. Für manchen Menschen muss eine gewisse Statur sein, andere benötigen nicht nur eine Statur, sondern schon eine gewisse Figur (bspw. Definition), denn Statur und Figur sind nicht das Gleiche.

Man entwickelt Vorlieben mit der Zeit. Die Entwicklung wird beeinflusst von dem eigenen Anspruch, den man an sich selber hat oder man hat einen sog. Fetisch (Bspw ein durchtrainierter Mensch steht auf stark adipöse Menschen u.Ä.). Man findet unterschiedliche Beuteschemen: südländische/arabische Optik, Ältere, Jüngere, Größere, Zierlichere, Muskulöse, Schlacksige … u.v.m.
Der Sex ist wichtig. Hat ein Partner einen sehr weiten Horizont und Fantasie, dann hat er bedingt dadurch auch einen hohen Anspruch. Manche machen fehlende Qualität durch Quantität wieder wett, aber mit dem Entdecken von Neuland sind nicht physiologische Dinge gemeint, wie ein großes Geschlechtsteil oder große Brüste. Manche entwickeln hier ebenfalls einen Fetisch. Für einige ist ein großes Glied bereits der erfüllte Anspruch. Andere wiederum brauchen mehr als das.

Probleme bei der Partnerwahl: Wie viel Kompromiss macht glücklich?

Nachdem wir (leider nur angerissen) die Ansprüche definiert haben und teils die Ursachen angedeutet haben, kommen wir zu den Problematiken. Wenn jemand seinen Anspruch in optischer Hinsicht nicht justieren kann, so wird dieser Mensch immer wieder nach der Optik gehen … und irgendwann feststellen, dass der geistige Anspruch (Wachstum) oder auch der materielle Anspruch nicht erfüllt werden kann. Die Beziehung scheitert.

Wenn man den geistigen Wachstum sucht und hat einen sehr schönen Menschen, der das nicht bietet, kann einem u.U. langweilig werden. Man wird zu wenig gefordert und somit zu wenig gefördert. Wenn beide Partner sehr stark nach einem materiellen Wertesystem handeln und hier die Ansprüche primär gesetzt sind, mag das funktionieren. Sie geizen und sparen sich in Einigkeit reich. Für die richtige Partnerwahl muss jedem Menschen seine Ansprüche bewusst werden, zum Einen an sich selber, zum Anderen an den Partner.
Erfüllt mein Partner, der so gut aussieht, meinen geistigen Anspruch? Erfüllt mein Partner, der so wohlhabend ist, meinem optischen Anspruch? Und so weiter und so fort … .

Wenn jemand mein, Kompromisse eingegangen zu haben, um mit dem Partner zusammen sein zu können, kann das zur Folge haben, dass sich dieser nie so richtig zu seinem Partner bekennt. Er wartet insgeheim auf einen Menschen, bei dem man weniger Kompromisse eingehen muss (der sog. „Mr. Right“).

Ein Beispiel

Mir ist es so ergangen …, dass eine Partnerin (o.g.) immer anderen Kerlen hinterher geschaut hat .. .jedes Mal wenn er groß und eine breite Statur hatte. Generell waren auch alle interessant, die diese Statur hatten und noch verbeamtet waren (bspw. Polizist o.ä). Diese Dame hielt sich also Möglichkeiten  (zumindest emotional) offen für andere Männer, bei der sie weniger Kompromisse bzgl „finanzielle Sicherheit“ eingehen müsste als bei mir. Ihr Anspruch war deutlich darauf ausgelegt. … . Vier Monate nach unserer Trennung hatte sie dann ihren Polizisten. Ich hatte mit meiner Beobachtung Recht behalten – und ob es eine selbsterfüllende Prophezeiung meinerseits darstellt, bezweifle ich. Dazu war dieses Wertesystem in ihrer ganzen Familie zu stark verankert und deutlich erkennbar.

Man muss sich fragen: Wo kann ich selber den Anspruch runter schrauben ? (bspw der männliche Part ist lediglich genauso groß wie man selber, und nicht größer als sie…kann sie den Anspruch justieren?), was ist primär wichtig? Oftmals weiß man(n)/bzw „Frau“ selber nicht was man will.

Falsche Partnerwahl durch Verblendung

Eine weitere Problematik ist die „Verblendung“ durch verliebt sein. Ist bspw. der Sex gut, neigen nicht wenige sich den Rest schön zu reden bzw. die anderen Ansprüche runter zu fahren. Dies klappt m.E. aber nur temporär. Ein weiser Frauenheld so Mitte Vierzig sagte zwar plump, aber rechthabend „Du musst sie nur gut genug f…..n, dann frisst sie dir aus der Hand“. Ich kann nach 20 Jahren nicht sagen, dass er Unrecht hatte. Das geht umgekehrt übrigens genauso. Viele Frauen haben Männer „in der Hand“, weil sie genau wissen was reudige Straßenköter brauchen … Leckerlis. Hier vernebeln die Ansprüche und weichen der Frohlockung der süßen Sünde. Auch gestandene Männer in Spitzenpositionen sind durchaus „lenkbar“. Im Laufe meiner damaligen Event- und Modelagentur, habe ich so einige „schwache“ starke Männer kennengelernt.

Ansprüche entwickeln sich – und das ist gut so

Ansprüche entwickeln sich. So kann es sein, dass ein Pärchen gemeinsam den materiellen Anspruch zwar aufgebaut haben, aber der weibliche Part ist irgendwann trotzdem unglücklich, weil der geistige Wachstum fehlt, bzw mit diesem Partner nicht machbar ist. Auch ist die Entwicklung des sexuellen Anspruchs nicht gewachsen. Er oder sie möchte gerne neue Wege (Swingerclub o.ä. ), aber der Partner hat nie den Anspruch entwickelt Neuland zu entdecken. Dann kommt es zur Trennung, meist wenn die Kinder erst oder schon im Teenager-Alter sind.

Wie waren meine Ansprüche damals, wie sind sie heute? Wenn sich hierin nichts geändert hat über Jahre/Jahrzehnte, dann ist das m.E. kein gutes Zeichen. Es sollte und muss sich entwickeln. Fantasie und Anspruch gehören zusammen, das Eine bedingt das Andere.
Diese Justierung hört bis ins Alter nie auf. Sollte es nicht.

Generell ist aber zu sagen dass das runter fahren von Ansprüchen einen Rückschritt bedeutet, erst recht in geistiger Hinsicht. Eine Beziehung kann nicht dauerhaft sein, wenn man den geistigen Anspruch runter fahren muss.

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