PMDS Analyse

PMDS- der Beziehungskiller

 

Über PMS hatte ich in 2016 schon mal in einem Blogbeitrag geschrieben (könnt ihr später mal reinlesen..):

https://ursachenforschung.net/wenn-die-ehe-beziehung-zum-schlachtfeld-wird/

Ein Auszug aus dem damaligen Text:

Auch etwas was viele nicht auf dem Schirm haben. Die Frau bekommt im Normalfall jeden Monat ihre Menstruation. PMS (Prämenstruelles Syndrom) kann unterschiedliche Symptome haben.

Starke Unterleibsschmerzen und starke Migräne sind durchaus jedem bekannt.

Was weniger bekannt ist, sind Wesensveränderungen die sich u.a. in gesteigerte Aggressivität wiederspiegeln. Manche betroffene wird „angriffslustig“, baut in der Zeit 4 Tage vor bis 2 Tage nach Eintritt der Menstruation am allerliebsten Stricke und schwingt nur noch die Vorwurfskeule. Der Partner kann in diesen Zeiträumen fast nichts mehr richtig machen.

Es kommt jeden Monat also zu heftigen Streitereien. Der Betroffenen tut es dann hinterher Leid…es waren die Hormone. Dies kann man aber behandeln. Wem Frauenmanteltee und Progesteron Creme nicht reicht, kann Rat durch die Frauenärztin einholen. In sehr heftigen Fällen hilft auch Antidepressiva.

 

Erst in den letzten Jahren ist ein weiterer Begriff implementiert worden: PMDS

 

Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) ist eine schwere Form des Prämenstruellen Syndroms mit ausgeprägten affektiven Kernsymptomen in der späten Lutealphase. Ca. 5% der Frauen im gebärfähigen Alter sind betroffen, die Störung verläuft häufig chronisch. Als eigenständiges Krankheitsbild wurde die PMDS erstmals im DSM-5 und nachfolgend auch im Jahre 2022 in der ICD-11 aufgenommen. Mangelnde Kenntnis – auch unter Behandelnden – führt oft zu einer wahren Odyssee Betroffener auf der Suche nach geeigneten Hilfsangeboten.

Wollen wir zunächst in die Ursachen, nämlich in den Stoffwechsel eines Organs eintauchen: Das Zusammenspiel der Hormone im Gehirn

Bei den von PMDS betroffenen Frauen ist die Transporterdichte für den Botenstoff (Transmitter) Serotonin im Gehirn vor der Regelblutung stark erhöht. Dies würde einen vorübergehenden Serotoninmangel bei der Signalübertragung an den Synapsen im Gehirn begünstigen, der die affektiven Symptome der PMDS erklären könnte

Bislang wird angenommen, dass bei PMDS-Patientinnen der Körper vor allem überempfindlich auf die normalen Schwankungen der Sexualhormone Östrogen und Progesteron reagiert. Die Konzentrationen variieren teils stark in der zweiten Hälfte des Zyklus und nach dem Eisprung. »Wir wissen, dass Östrogen und Progesteron Einfluss auf den Serotoninspiegel haben, welcher sich wiederum direkt auf die Stimmung auswirkt.

Bei den Patientinnen mit PMDS scheint die Antwort des Gehirns auf diese Veränderungen im Zyklus falsch reguliert zu werden«, erklärt Julia Sacher vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften. Serotonin wirkt sich direkt auf die Stimmung aus und sorgt für innere Ruhe und Zufriedenheit, indem es Angstgefühle und Aggressionen dämpft. So lassen sich Depressionen und Aggressionen unter anderem auf einen Serotoninmangel zurückführen

Die Bedeutung von SSRI (Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) werden im weiteren Verlauf dieses Beitrages deutlich.

 

Zunächst schauen wir in Auszüge einer Arbeit von Sibel Nayman, Isabelle F. Schricker & Christine Kühner

Quelle : https://pmds-hilfe.de/wp-content/uploads/2023/08/PTJ_2002-2_Artikel-Nayman-et-al._K3.pdf

 

Während der Mehrzahl der Menstruationszyklen treten in der letzten Woche vor Beginn der Menses (letzte Woche der Lutealphase) mindestens fünf Symptome (aus B und C) auf, die sich innerhalb weniger Tage nach Beginn der Menses (Follikelphase) bessern und in der Woche nach der Menses nahezu oder gänzlich remittieren. B. Eines (oder mehrere) der folgenden Symptome sind vorhanden:

  1. Deutliche Affektlabilität (z. B. Stimmungsschwankungen, sich plötzlich traurig fühlen, weinen, gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung)
  2. Deutliche Reizbarkeit oder Wut oder vermehrte zwischenmenschliche Konflikte
  3. Deutliche depressive Verstimmung, Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder selbstherabsetzende Gedanken
  4. Deutliche Angst, Anspannung und/oder Gefühle der Gereiztheit und Nervosität.

 

Zusätzlich sind eines (oder mehrere) der folgenden Symptome vorhanden. In Kombination mit Symptomen aus Kriterium B müssen insgesamt fünf Symptome vorliegen:

  1. Verringertes Interesse an üblichen Aktivitäten (z. B. Arbeit, Schule, Freunde, Hobbys)
  2. Gefühl, sich nicht konzentrieren zu können
  3. Lethargie, leichte Ermüdbarkeit oder deutlicher Energieverlust
  4. Deutliche Veränderungen des Appetits, Überessen oder ein Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln
  5. Insomnie oder Hypersomnie
  6. Gefühl des Überwältigtseins oder von Kontrollverlust
  7. Körperliche Symptome wie Brustempfindlichkeit oder -schwellung, Gelenk- oder Muskelschmerzen, sich „aufgedunsen“ fühlen, Gewichtszunahme Beachte: Die Symptome der Kriterien A bis C müssen während der meisten Menstruationszyklen des vorangegangenen Jahres aufgetreten sein

Eine Spontanerholung und Remission ohne Behandlung ist eher unwahrscheinlich: Unbehandelt verläuft die PMDS meist chronisch. Sie verschlechtert sich in der Regel mit zunehmendem Alter

und geht mit erhöhter Suizidalität einher (Alder & Urech, 2014; APA, 2013; Osborn et al., 2021; Owens & Eisenlohr-Moul, 2018). Die Beeinträchtigungen, die aus der PMDS resultieren, können sich auf alle Lebensbereiche erstrecken, mit dem größten Einfluss auf interpersonelle Situationen (z. B. Partnerschaft, Erziehung) und Arbeitsproduktivität (Gao et al., 2022). Dabei ist das Beeinträchtigungserleben während der Lutealphase vergleichbar mit anderen chronischen psychischen Störungen und die erhöhte Suizidalität unabhängig von psychiatrischen Komorbiditäten (Osborn et al., 2021). Einer qualitativen Studie zufolge erhalten betroffene Frauen häufig Fehldiagnosen oder die eindeutige Diagnose wird erst nach längerer Verzögerung gestellt (Osborn et al., 2020)

Medizinische Behandlungsoptionen Gegenwärtig stellt der Einsatz von SSRIs (Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin, Citalopram, Escitalopram) nach verschiedenen internationalen Leitlinien die Erstlinienbehandlung für die PMDS dar (Hantsoo & Riddle, 2021). SSRIs haben sich bei ca. 60 % der betroffenen Frauen als wirksam erwiesen und können sowohl kontinuierlich als auch intermittierend (auf die gesamte Lutealphase oder ab Beginn der Symptomatik beschränkt) eingesetzt werden (Eisenlohr-Moul, 2019; Hantsoo & Riddle, 2021).

Interessanterweise wirken sie bei der PMDS rasch innerhalb von 12–36 Stunden und bereits bei niedrigerer Dosierung als bei der Depressionsbehandlung (für genauere Dosierungsvorschläge siehe: Hantsoo & Riddle, 2021; Rohde et al., 2017). Dies impliziert differenzielle Mechanismen von SSRIs bei der Behandlung der PMDS im Vergleich zu anderen affektiven Störungen z. B. bezüglich ihrer Wirkung auf die ALLO-Biosynthese und das GABAerge System (Hantsoo & Riddle, 2021; Kuehner & Nayman, 2021). Unter anderem in den USA sind SSRIs für die PMDS-Behandlung bereits zugelassen, während sie in Deutschland derzeit nur off-label verordnet werden können.

 

Wagen wir uns einen kleinen Blick in die Welt der Hormone und das Zusammenspiel mit Rezeptoren für das Stresshormon Cortisol….

Ursachen von weniger Cortisolrezeptoren, dadurch resultierenden, schneller erlebbaren Stress (niedriger Stresslevel)

Weitere Studien haben sich damit beschäftigt, wie sich das Gehirn im Kleinkindalter entwickelt.

Zwar sind m.E. Resilienz und Vulneabilität  in großem Maß Disposition (auch epigenetisch), dennoch zum gewissen Grade ausfüllbar durch Erlebnisse/Konditionierungen.

Professor Anna Zietlow (Universität Dresden) hat festgestellt, dass wenn Eltern in Schlüsselsituationen nicht die benötigte Aufmerksamkeit (und Liebe) gaben, die Kinder in Stressituationen gelangten. Man konnte anhand des Speichels in nachgestellten Situationen den Cortisolspiegel feststellen. Aufgrund des erhöhten Cortisols (Stresshormon) bildet das Gehirn im Wachstum weniger Rezeptoren aus. Die Folge ist im weiteren Verlauf dass auch schon kleinere Mengen an Cortisol alle Rezeptoren besetzen. Man ist schnell „gestresst“

 

Bei Kindern mit häufig gestressten Eltern die aufgrund dessen weniger Aufmerksamkeit (und Liebe) ihrem Kind geben können als es benötigt, fallen die Cortisolspiegel langsamer ab. Dies führt zu Entwicklungsverzögerungen in verschiedenen Bereichen. Sie brauchen länger um sich von Stress zu erholen und dies prägt ihr späteres „Stresssystem“.

Nicht nur die ersten Lebenswochen entscheiden darüber wer wir im späteren Verlauf sein werden, es beginnt schon in der pränatalen Phase, also in der Schwangerschaft.

Das Positive ist aber das durch spätere Einflussnahme vieles wieder ausgeglichen werden kann.

 

DMPS und das Risiko der postpartale Deppression, eine Folge eines niedrigen Stresslevels?

Die Wochenbettdepression (postpartale Depression, PPD) ist eine psychische Erkrankung, die viele Mütter, aber auch einige Väter, nach der Geburt betrifft. Betroffene befinden sich in einem Stimmungstief, empfinden Hoffnungslosigkeit und isolieren sich zunehmend von ihren sozialen Kontakten.

Insgesamt lassen sich drei bedeutende psychische Krisen und Erkrankungen nach einer Geburt unterschieden:

  1. Postpartales Stimmungstief, auch Baby Blues oder „Heultage“ genannt
  2. Postpartale Depression
  3. Postpartale Psychose

Im eigentlichen Sinn des Wortes bezieht sich der Begriff Wochenbettdepression nur auf die postpartale Depression. Er wird jedoch umgangssprachlich auch für die beiden anderen Formen postnataler Störungen verwendet. Außer Wochenbettdepression und postpartale Depression sprechen Mediziner auch von „postnataler Depression“ und „Postpartum-Depression“. „Partus“ ist das lateinische Wort für Entbindung.

Die drei psychischen Krisen und Erkrankungen nach der Geburt unterscheiden sich nach der Ursache, dem Zeitpunkt des Einsetzens der Erkrankung sowie der Art und Schwere der Symptome. Sowohl die postpartale Depression als auch die postpartale Psychose setzen einige Wochen nach der Geburt ein.

Der Unterschied zwischen den beiden Krankheitsbildern ist, dass die Symptome bei der postpartalen Psychose in der Regel noch deutlich stärker auftreten als bei einer Wochenbettdepression. Zusätzlich entwickeln viele Betroffene Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

 

Aus dieser Erkenntnis lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass Frauen mit PMDS ein sehr hohes Risiko haben, an PPD zu erkranken. Dies wiederum bedeutet das ein hohes Risiko besteht dass das Kind wiederum mangelnde Aufmerksamkeit und Liebe erhält, was wiederum ein Risiko für kognitive Entwicklungsstörungen darstellt. Der Kreis schließt sich. Um diese Entwicklungen zu stoppen, sind Einflussnahmen durch Medikamente (SSRI), Nahrungsumstellungen sowie Kompensationsmechanismen wie Sport und Entspannungstechniken unabdingbar.

Was bedeutet PMDS für die Partner?

PMDS zu erkennen ist zunächst sehr schwer. Instabile Gefühlslagen aufgrund von Hormonen sind vielen geläufig. Dass Hormone aber das Verhalten so stark verändern können, dass ein Partner temporär eine ganz andere Persönlichkeit neben sich hat, ist vielen nicht bewusst. Bei dieser stark ausgeprägten Form ist ein Partner also mit zwei Menschen zusammen. Es klingt schon fast nach Schizophrenie. Unsicherheit darüber wie man sich nun richtig verhalten soll, paart sich neben den resultierenden Konflikten die sich ergeben. Ein Partner ist nicht definiert das er auf zwei Beinen stehen muss; auch Tiere die sehr einfühlsam sind wie beispielsweise Hunde, spüren diese Persönlichkeitsveränderung. Dies kann den Vierbeiner sehr verunsichern. Schließlich hat ein Vierbeiner alle 2-3 Wochen, je nach Zyklusphase, einen anderen Menschen.

Was bedeutet PMDS für einen selbst?

Jemand der reflektiert ist wird feststellen, das die ständig wechselnden Gedanken und Emotionen einen selbst fertig machen. Die resultierende und auch rezidivierende psychische Instabilität zieht sehr viel Energie und wird, wie wir aus den o.g. Auszügen der Arbeit von Sibel Nayman, Isabelle F. Schricker & Christine Kühner, mit dem Alter leider nicht besser. Die Gefahr weiterer psychischer Erkrankung besteht.

Warum konnte man PMDS am Anfang einer Beziehung nicht erkennen?

Oxytocin ist ein sehr starkes Hormon, und wir wissen nun wie Hormone unser Verhalten und unsere Persönlichkeit beeinflussen können. Die Verliebtheitsphasen werden in der Literatur zwischen 6-18 Monaten definiert. Natürlich können Verliebtheitsgefühle auch temporär nach Jahren empfunden werden. Nach dem Abflachen des Oxytocins gewinnen andere Hormone wieder die Oberhand, und gewisse Verhaltensweisen- übrigens beider Parteien- kommen zum Vorschein. Aktiv und passiv. Mit passiv ist die (rosa)Brille gemeint, also das Sehen und Bewerten von Situationen.

Wie ist der Verlauf einer Beziehung, wenn sie PMDS hat?

Hier kann ich nur aus meiner subjektiven Sicht des Paartherapeuten sprechen.

Frauen die an PMDS leiden und unbehandelt bleiben, erleben dadurch wiederkehrende Konflikte. Es ist durchaus möglich das Frauen mit PMDS häufig ein Beziehungsende nach ca. 1-2,5 Jahren erleben.

Mit zunehmendem Alter gestaltet sich die Partnersuche für das Leben schwieriger. Ein Beziehungsverlauf, den ich als Paartherapeut öfters sehe: Die ersten Anzeichen von PMDS erfahren unbewusst die Partner nach ca. 12-14 Monaten. Aufgrund des Unwissens streiten sich das Paar im wiederkehrenden Zyklus. Fast monatlich wird die Beziehung in Frage gestellt, immer wieder wird die Beziehung fast schon beendet. Man geht diesen Weg weitere 6-10 Monate, bis einer oder beide auf die Idee kommen, dass ein Kind die Situation ändert und das versprochene Glück bringt. Aufgrund der Hormonumstellung der Schwangerschaft kann die Beziehung wieder harmonisch werden. Auch wenn es während der Schwangerschaft Beziehungsbeendigungen geben kann, ist das meiner Beobachtung nach eher weniger der Fall. Mit der Schwangerschaft ist man nun u.U. über 2,5, eher aber über 3 Jahre zusammen. Nach der Entbindung ist alles neu, aufregend, man hält zusammen. Falls es keine postpartale Depression (PPD) gab, wird die PMDS wiederkehren. Mit Kind an Bord werden die Konflikte nun auch schwieriger und sehr kompliziert. Wenn das Kind aus dem Kleinkindalter raus ist, ab ca. 3 Jahren (+/-), kommt es zur Trennung. Das kann sich wiederholen, sodass Kinder von unterschiedlichen Vätern stammen.

Diese Fälle sind häufiger zu sehen bei PMDS als andere und folgen diesem Verlaufsschema.

Der Vollständigkeit halber muss hier auch erwähnt werden, dass sich zum streiten immer zwei gehören. Der Mann ist also keineswegs frei von Einflussnahme. Im gegenteil, seine Aufgabe als Partner ist, sich der Situation zu stellen und einen gemeinsamen Weg zu gestalten, sofern es nicht doch die bessere variante ist sich zu trennen. In Paarcoachings fnden wir das als Therapeuten raus.

Die Behandlung bei PMDS

Als erstes:

Die Kombination aus 3 Faktoren sind unabdingbar. Medikation in Akutphasen, Sport und Bewegung sowie Entspannung, als drittes die Gesprächstherapie.

Eine Behandlung setzt voraus, dass man akzeptiert PMDS zu haben. Je nach Ausprägung sind die wiederkehrenden monatlichen Belastungen so hoch, dass sich depressive Phasen zu Depressionen entwickeln. Die Erholungszeiten werden mit zunehmendem Alter nicht mehr ausreichend. Aus verschiedenen Quellen und Erfahrungsberichten wird die Bedeutung von SSRI deutlich. Ärzte raten an (selektive) Serotoninaufnahmehemmer 3-5 Tage einzunehmen (ES Citalopram und Fluoxetin sind hier erprobte Mittel). Eine Toleranzentwicklung findet aufgrund der Dosierung und Einnahmepause von ca. 3,5-4,5 Wochen (je nach Zyklus) nicht statt, und Nebenwirkungen (veränderte Libido u.a.) sind für die kurze Einnahmezeit gegenüber den Vorteilen zu vernachlässigen. Die notwendigen Erholungen der durch PMDS entstehenden Stresssituationen (u.a. Konflikte mit dem Partner) werden weniger, sodass ein guter Allgemeinzustand wiederhergestellt werden kann.

Eine Alternative wäre die Pille. Die Pille unterliegt je nach Wert- und Moralvorstellung bestimmter Glaubenskriege. Die Pille sorgt mit dem Eingreifen in das Hormonsystem für Wirkungen, die unterschiedlich wahrgenommen und gesellschaftlich diskutiert werden.

An dieser Stelle möchte ich weiterführende Links nennen:

https://helloclue.com/de/artikel/pms-und-pmdd/helfen-verhuetungsmittel-bei-pms-und-pmdd-oder-verschlimmern-sie-die-symptome

https://pmds-hilfe.de/pmds-behandlung/pille-bei-pmds-2/

Ein kurzer Auszug für die empfohlene Medikation :

Welche Pille bei PMDS?  Nach aktueller Studienlage sind bei psychischen PMDS-Symptomen Pillen mit anti-androgenen Wirkstoffen wie Drospirenon und Desogestrel am effektivsten und verträglichsten. Besonders gut untersucht ist die Kombi-Pille mit 3 Mikrogramm Drospirenon und 2 Mikrogramm Ethinyl Estradiol.

 

In schwächeren Phasen sind Alternativen in der Nahrung einen Versuch wert: Alles, was dem Körper hilft, Serotonin zu bauen: L-Tryptophan oder das Pre-Hormon 5-HTP. Als Supplement gibt es diese erschwinglich im Netz. In den Nahrungsmitteln findet man die Aminosäure bspw. in Milch, Eiern, Fleisch, Hülsenfrüchten.

Ein wichtiger Aspekt sind Kompensationsmechanismen für Stressabbau.

Bewegung, insbesondere Sport, welcher auf Trainingseffekte abzielt (also Steigerung der Leistung), ist hierbei eine sehr helfende Komponente. Auch Natur und Licht haben äußerst positive Wirkungen. In Phasen von Kraftlosigkeit und auch Faulheit, welche sportliche Betätigung verhindert, eignen sich Musik und Kunst sowie meditative Übungen- allen voran das große Feld des Yoga- in sozialruhigem Ambiente, um Stress abzubauen. Alleinsein kann aber auch kontraproduktiv sein, wenn man dazu neigt Gedankenspiralen aufzubauen. Es ist wichtig seinem Umfeld klar zu kommunizieren, ob man temporär die Einsamkeit braucht oder die Zweisamkeit. Auch Veränderungen in der Kommunikation sind hilfreich. Offen über die Gefühle und Gedanken sprechen zu können, hilft Ballast abzuwerfen. Dies bedarf Verständnis und Empathievermögen des Partners. Falls sich dies als schwierig erweist, helfen hier Coaches im Bereich Paarcoaching, Eheberatung, u.ä.

PMDS und Beruf

Das ist ein schwieriges Thema. Sollte ein Unternehmen eine moderne HR-Abteilung vorweisen, in der übrigens i.d.R. der Frauenanteil auch höher ist, sprechen Sie über Ihre starken Gefühls- und Verhaltensschwankungen aufgrund des Menstruationszyklus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier neben einem offenen Ohr auch Verständnis entgegengebracht wird. Lösungen könnten sein das in den Zeiten wo man selbst merkt das man gerade dünnhäutig ist und dazu neigt Aggression zu entwickeln, sich etwas „raus“ zu nehmen (Remote/Home Office) oder Tätigkeiten zu realisieren, in denen man nicht gar so viel mit Kollegen oder Kunden kommuniziert.

 

Ich, Gregor Schäfer, hoffe mit dieser Zusammenfassung geholfen zu haben.