Empathiemangel, antisoziales Verhalten oder eine dissoziale Störung?

Es gibt Abstufungen bei der dissozialen Persönlichkeitsstörung, auch bekannt als dissoziale Störung oder antisoziale Persönlichkeitsstörung. Diese Störung ist durch ein langanhaltendes Muster von Verhaltensweisen gekennzeichnet, die gegenüber den sozialen Normen und den Rechten anderer Menschen verstoßen. Die Schwere und Ausprägung dieser Störung kann jedoch von Person zu Person unterschiedlich sein. Hier sind einige mögliche Abstufungen:
  1. Mild: In milden Fällen kann die Störung dazu führen, dass eine Person wiederholt gegen Regeln und Gesetze verstößt, jedoch ohne schwere kriminelle Handlungen oder Gewalttaten zu begehen. Das Verhalten kann problematisch sein, aber es führt nicht zwangsläufig zu schwerwiegenden Konsequenzen.
  2. Moderate: In moderaten Fällen können die Symptome der dissozialen Persönlichkeitsstörung schwerwiegender sein. Die betroffene Person zeigt tendenziell wiederholt antisoziales Verhalten, wie Diebstahl, Betrug, Lügen und Manipulation, sowie aggressives Verhalten gegenüber anderen. Dies kann zu rechtlichen Problemen führen.
  3. Schwere: In schweren Fällen kann die Störung zu schweren kriminellen Aktivitäten führen, wie schwerer Gewalt, Raubüberfällen oder sexuellem Missbrauch. Personen mit schwerer dissozialer Persönlichkeitsstörung haben oft wenig Empathie oder Reue für ihre Taten und können schwerwiegende soziale und rechtliche Konsequenzen erleiden.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder, der antisoziales Verhalten zeigt, zwangsläufig die Kriterien für eine dissoziale Persönlichkeitsstörung erfüllt. Die Diagnose erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen qualifizierten Fachmann, wie einen Psychiater oder Psychologen. Die Behandlungsmöglichkeiten können je nach Schweregrad der Störung variieren und reichen von Psychotherapie bis hin zu medikamentöser Behandlung, insbesondere wenn begleitende Symptome wie Depression oder Angststörungen vorliegen.

Beispiele für dissoziale Störung im Beruf

 

Oft ahnt man es schon im Vorfeld: Der Kollege kommt, klar, mal wieder zu spät zum wichtigen Meeting. Die Kollegin reagiert nicht auf die E-Mail. Und das, obwohl sie doch weiß, wie dringend man auf ihre Antwort wartet. Was man womöglich auch schon aus Erfahrung weiß: Selbst wenn man die jeweiligen Kollegen darauf anspricht, ändert sich nichts. Ist es ihnen denn völlig einerlei, welche Folgen das für ihre Kollegen, für das Team hat?

 

Die dissoziale Störung kann sich auch im beruflichen Umfeld manifestieren, und dies kann zu einer Reihe von Problemen führen. Hier sind einige Beispiele für Verhaltensweisen und Probleme im Beruf, die bei Menschen mit dissozialer Störung auftreten können:

 

  1. Arbeitsplatzmobbing: Ein Mitarbeiter mit dissozialer Störung kann andere am Arbeitsplatz belästigen, schikanieren oder mobben. Dies kann zu einem unangenehmen und toxischen Arbeitsumfeld führen und die Arbeitsbeziehungen beeinträchtigen.
  2. Geringe Empathie und Teamarbeit: Menschen mit dissozialer Störung haben oft Schwierigkeiten, Empathie für ihre Kollegen zu zeigen und in einem Team zusammenzuarbeiten. Sie setzen möglicherweise ihre eigenen Interessen über die Bedürfnisse des Unternehmens und der Kollegen.
  3. Regelverletzungen: Eine Person mit dissozialer Störung neigt dazu, wiederholt gegen Arbeitsregeln und Unternehmensrichtlinien zu verstoßen. Dies kann Disziplinarmaßnahmen nach sich ziehen und zu wiederholtem Fehlverhalten am Arbeitsplatz führen.
  4. Diebstahl und Betrug: Einige Personen mit dissozialer Störung können dazu neigen, am Arbeitsplatz zu stehlen oder betrügerische Handlungen zu begehen, wie etwa Unterschlagung von Geldern, Inventardiebstahl oder Abrechnungsbetrug.
  5. Lügen und Manipulation: Personen mit dieser Störung sind oft geschickt darin, andere zu täuschen und zu manipulieren. Dies kann dazu führen, dass sie in beruflichen Situationen lügen, um persönliche Ziele zu erreichen oder um Verantwortung zu vermeiden.
  6. Aggressives Verhalten: Einige Menschen mit dissozialer Störung können im Beruf aggressiv auftreten, sei es physisch oder verbal. Dies kann Konflikte am Arbeitsplatz verursachen und die Teamdynamik erheblich beeinträchtigen.
  7. Fluktuation und Entlassungen: Aufgrund wiederholten Fehlverhaltens am Arbeitsplatz sind Personen mit dissozialer Störung einem höheren Risiko ausgesetzt, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder häufig den Arbeitsplatz zu wechseln.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Menschen mit dissozialer Störung zwangsläufig solche Verhaltensweisen am Arbeitsplatz zeigen, und nicht jeder, der solche Verhaltensweisen zeigt, hat notwendigerweise eine dissoziale Störung. Dennoch kann die Störung erhebliche Herausforderungen im Berufsleben mit sich bringen und erfordert möglicherweise professionelle Hilfe, um damit umzugehen und das Verhalten zu ändern.

 

Unterschied zwischen dissozialer Störung und antisozialem Verhalten

Die Begriffe „dissoziale Störung“ und „antisoziales Verhalten“ sind eng miteinander verbunden, aber sie beziehen sich auf unterschiedliche Konzepte:

  1. Dissoziale Störung (antisoziale Persönlichkeitsstörung):
    • Die dissoziale Störung ist eine anerkannte psychische Störung, die in der Diagnostik und Statistik der psychischen Störungen (DSM-5) und in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) beschrieben ist.
    • Es handelt sich um eine tiefgreifende und anhaltende Störung der Persönlichkeit, die sich durch ein Muster von Verhaltensweisen auszeichnet, die gegenüber den sozialen Normen und den Rechten anderer Menschen verstoßen. Diese Verhaltensmuster beginnen oft in der Kindheit oder Jugend und setzen sich im Erwachsenenalter fort.
    • Zu den Symptomen gehören wiederholte Verstöße gegen Gesetze, Regelverletzungen, mangelnde Empathie für andere, Impulsivität, Lügen, Manipulation und wiederholte Konflikte mit anderen.
  2. Antisoziales Verhalten:
    • Antisoziales Verhalten ist ein breiterer Begriff und bezieht sich auf Verhaltensweisen, die gegen soziale Normen und Regeln verstoßen, ohne notwendigerweise eine diagnostizierbare dissoziale Störung zu implizieren.
    • Es kann sich auf verschiedene Formen von unangemessenem oder regelwidrigem Verhalten beziehen, sei es im sozialen, beruflichen oder rechtlichen Kontext. Dies schließt kriminelles Verhalten, Belästigung, Mobbing, Diebstahl und andere Regelverletzungen ein.
    • Antisoziales Verhalten kann von vielen Menschen gezeigt werden, und nicht jeder, der antisoziales Verhalten zeigt, erfüllt die Kriterien für eine dissoziale Persönlichkeitsstörung.

Der Hauptunterschied besteht darin, dass die dissoziale Störung eine diagnostizierbare psychische Störung ist, die bestimmte Kriterien erfüllen muss, während antisoziales Verhalten ein allgemeinerer Begriff ist, der Verhaltensweisen beschreibt, die gegen soziale Normen verstoßen, unabhängig von einer diagnostizierten Störung.

 

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