Eine gesunde Ernährung und damit eine intakte Darmflora haben einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit, das ist seit langem bekannt. In jedem Darm eines Erwachsenen leben rund zwei Kilogramm an Bakterien. Sie bauen Ballaststoffe so ab, dass diese verstoffwechselt werden können. Hierdurch entstehen kurzkettige Fettsäuren, welche den Darm in Bewegung bringen, Entzündungen vorbeugen und Energie liefern.

Die Darmbewohner bekämpfen darüber hinaus Krankheitserreger, die in den Verdauungstrakt gelangen. Die Zusammensetzung der Darmflora kann sowohl schützende, aber auch krankmachende Effekte haben kann. Ein intaktes Zusammenleben der verschiedenen Bakterien schützt die Darmwand und verhindert, dass sie für Krankheitserreger durchlässig wird.

Forscher aus Nürnberg haben jetzt im Mausmodell entdeckt, dass es nicht die Bakterien im Darm sind, die das Immunsystem beeinflussen, sondern die Stoffwechselprodukte der Bakterien. Die kurzkettigen Fettsäuren Propionat und Butyrat, die innerhalb von Gärprozessen der Darmbakterien gebildet werden, stehen im Zentrum der Studien. Diese Fettsäuren sind unter anderem in der Gelenkflüssigkeit zu finden und man nimmt an, dass sie einen wichtigen Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit der Gelenke haben.

Eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung verändert die Darmflora so, dass mehr kurzkettige Fettsäuren, allen voran Propionat gebildet werden. Dies führt zu einer erhöhten Konzentration der kurzkettigen Fettsäure unter anderem im Knochenmark. Im Knochenmark sorgt Propionat für eine Verringerung der knochenabbauenden Zellen, wodurch der Knochenabbau verringert wird.

„Wir konnten zeigen, dass eine bakterienfreundliche Ernährung entzündungshemmend ist und zugleich einen positiven Effekt auf die Knochenfestigkeit hat“, so Studienleiter Dr. Mario Zaiss. „Unsere Erkenntnisse bieten einen vielversprechenden Ansatz für die Entwicklung innovativer Therapien bei entzündlichen Gelenkerkrankungen sowie für die Behandlung von Osteoporose, die häufig bei Frauen nach der Menopause auftritt. Wir können heute noch keine konkrete Empfehlung für eine bakterienfreundliche Ernährung geben, aber ein morgendliches Müsli und ausreichend Obst und Gemüse täglich hilft, einen artenreichen Bakterienmix aufrechtzuerhalten.“

 

Quelle: Univadis.de

 

Anmerkung von Gregor Schäfer:

morgendliches Müsli reicht m.E. nicht. Denn bei Glutenunverträglichkeit oder bei Fruktoseunverträglichkeit ist die Lösung mit dem Obstmüsli zu einfach.

Der Ansatz ist aber richtig: Änderung der Ernährungsgewohnheiten: Weniger Flöeisch, drastische Reduzierung von Zucker und auch Fruchtzucker, Reduzierung gesättigter Fettsäuren, mehr gemüse (bitte schonend garen/zubereiten), u.U. auch mehr Obst (Fruktose beachten), und Ballaststoffe (bitte gut durchkauen und keine kleinen ungeschroteten Kerne wie Chia, Leinsamen, da sich diese in Darmaussackungen fest setzen können.

All das hat noch bessere Wirkungen wenn man sich mehr bewegt…und zwar deutlich mehr.