Homöopathie

Homöopathie

Ich selber sehe es äußerst kritisch wie mit homöopathischen Mitteln umgegangen wird. Dem „Kunden“ (und das ist er in erster Linie) wird vermittelt, dass Homöopathie das „sanfte“ Mittel ist…mit dem man wenig oder sogar…“nichts“ falsch machen kann. Es ist eine ganze Absatzmaschinerie entstanden: in Salben, Cremes, als Pastillen, Globulis, in Ampullen, als Komplexmittel, in Tropfen….es wird suggeriert: Das Mittel ist pauschal für das, und das Mittel ist pauschal für das…und wenn man es nicht so genau weiß, “ für den haben wir gleich drei oder mehr Mittel als Komplexmittel rein gepackt“….und das ganze „to go“  Reise-Homöopathie-Etuis, oder als kleine „Hömöopathie-Hausapotheke

1.) Homöopathie kann, je nach Potenz…ganz und gar nicht „sanft“ sein, und man kann ganz schön heftige Nebenwirkungen haben
2.) Nein, Kamille (Chamomilla) ist kein Allheilmittel, ich warne davor den Kindern die bekannten Zäpfchen in den Popo zu schieben wo Chamomilla drin ist. Denn…ist Ihr Kind ein sog. Chamomilla-Kind? Oder doch eher Calcium carbonicum oder eher Lachesis? Wer weiß das schon ohne dass jemand der wirklich Ahnung hat und eine ordentliche Anamnese durchgeführt hat?
3.) Laien lassen bitte die Finger weg von C30/C200 usw, auch wenn man im Internet lesen mag dass man bis C30 Selbstmedikation durchführen kann.
4.) Die Apotheker sind geschult..bis zu einem gewissen Grad. Aber fragt ihr Apotheker Sie wenn sie ein Schnupfenmittel haben wollen auf Homöopathische Art, ob Sie eher schüchtern, zurück haltend, oder eher selbstbewusst sind? Ob sie eher Hunger nach süss haben oder gerne herzhaft essen?? Ob sie nachts schwitzen oder nicht, usw usw. Es gibt außer wenigen Mitteln (Arnica D6 bspw) keine „Pauschal“mittel, sie variieren personenbezogen.
5.) Die Ansicht dass die Mittel stärker werden sobald man sie stärker verdünnt (in Wasser verkleppert bspw) ist für viele nicht begreifbar, sie wenden generell die Homöopathie falsch an.
6.) Viele wenden Homöopathie als Zusatz an neben einer Antibiotika-Einnahme, oder sonstigen harten Medikamenten. Oder sie nehmen Globulis, und trinken 4-6 Tassen Kaffee am Tag, rauchen eine halbe..oder eine ganze Schachtel Zigaretten…..Man könnte die Globulis auch in den Müll schmeißen, denn die „Nichtwirkung“ wäre die Gleiche.
7.) Homöopathische Mittel müssen nicht 5 mal am Tag mit 5 Kügelchen genommen werden. Vielleicht ist dies eine Strategie wie „Jeden Tag ein Joghurt von unserer Marke und Sie werden nach 30 Tagen eine Besserung verspüren“…Also am Besten nicht 30, sondern gleich 60 Joghurts kaufen! Ein Homöopath wird mit einer Einmalgabe..oder zumindest wenigen Gaben und dem Richtigen Mittel schon recht bald eine Wirkung erzielen.
8.) Ich persönlich kann nur mit dem Kopf darüber schütteln, wie Mütter Ihre (Klein)Kinder mit Globulis abfüllen, für jedes Wehwehchen gleich ein paar Kügelchen. Die Kinder werden gleich daran gewöhnt, später mal ein guter Kunde zu werden, und bei jedem Aua nach Medizin zu verlangen. Oftmals sind Kinder sogar Versuchsobjekte der „alternativen“ Mütter bzw Eltern.
9.) Neulich auf einem Kindergeburtstag meinte eine Frau die sich mit Homöopathie-Ratgeber eingelesen hatte, jeden beratschlagen zu müssen. „Wenn Ihr Kind nicht schläft und Angst hat Stramonium, wenn es Fieber hat belladonna, wenn es Insektenstiche hat Apis, für die haut geben wir Schüßler Calcium Flouratum Nr.1 “ usw usw.
Plötzlich scharrte sich jeder Erwachsener und wollte erfahren was er benötigt..ich dachte ich bin auf einer Tupperparty! Nochmals..mit Homöopathie spielt man nicht rum, und schon gar nicht an Kindern. Ohne eine Ananamnese eines Fachmannes..bitte keine Selbstversuche.

Da ich schwer begeisterungsfähig bin (zu lesen unter Gregor Schäfer), rühren meine Begeisterungen nur durch selbst erfahrenes. Ich werte Fakten aus, die ich sehe und erlebe. Und ich habe gesehen wie heftig Homöopathie wirkt..und das sie wirkt!! Ganz egal was Kritiker meinen zu wissen, und behaupten dass Säuglinge und Kleinkinder sowie Tiere ebenfalls alle ein Placebo-Denken diesbezüglich haben. Wenn ich der Meinung bin Homöopathie wäre die passende Therapie, und der Patient ist damit einverstanden, dann folgt eine sehr umfangreiche Anamnese. Diese dauert i.d.R. 1,5 Std.

Schreibe einen Kommentar