Einige Menschen verfügen über eine besonders hohe emotionale Intelligenz, andere nicht. Welche Merkmale für Letztere besonders typisch sind, liest du hier.

Der Begriff emotionale Intelligenz bezeichnet im Allgemeinen die Fähigkeit, Gefühle wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren – sowohl die eigenen als auch die der Mitmenschen.

Haben Frauen eine höhere emotionale Intelligenz als Männer?

Viele würden jetzt instinktiv behaupten: ja.

Dem ist aber nicht so. Frauen wechseln u.U. schneller von der rationalen auf die emotionale Ebene und reagieren ggf auch schneller und ausgeprägter emotional. Im Beruf wäre der Begriff Stutenbissigkeit ein Indiz. Das heißt aber nicht, das die emotionale Intelligenz höher ist. (Schnelles) emotionales (über)reagieren kann eher darauf hindeuten eben keine hohe emotionale Intelligenz zu haben. Sie werden an den u.g. Punkten merken dass es kein grundsätzliches Thema zwischen Mann und Frau ist.

5 Anzeichen, an denen du Menschen mit einem niedrigeren EQ erkennst

  1. Sie müssen immer recht haben.

Emotionale Intelligenz befähigt uns dazu zu verstehen, dass andere Menschen die Welt aus einer anderen Perspektive sehen und dass ihre Sichtweise genauso gerechtfertigt ist wie unsere eigene. Personen, denen es hingegen an emotionaler Intelligenz mangelt, halten in der Regel ihre Position für die einzig richtige. Dabei können sie sich auch emotional sehr verletzt zeigen, ob weinerlich oder wütend. In Gesprächen sind sie meist mehr daran interessiert, ihre Mitmenschen zu überzeugen, als sich mit ihnen auszutauschen, und fühlen sich erst zufrieden, wenn sie Zustimmung bekommen.

  1. Sie machen andere Menschen dafür verantwortlich, wie sie sich fühlen.

Wer über eine geringe emotionale Intelligenz verfügt, hat üblicherweise Schwierigkeiten damit, die eigenen Gefühle einzuordnen und zu verstehen, woher sie kommen und welche Rolle ihre Einstellung dabei spielt. Die Betroffenen sehen die Ursache für ihr Befinden stets in äußeren Faktoren, insbesondere darin, wie andere Menschen sie behandeln. Zudem fällt es Personen mit einem niedrigen EQ in der Regel schwer, sich von anderen abzugrenzen und Verständnis für sie aufzubringen: Wie sich ihre Mitmenschen verhalten oder was sie sagen, beziehen sie auf sich, und sie können sich nicht vorstellen, dass jemanden etwas beschäftigt, das nichts mit ihnen zu tun hat. Oftmals werden Fragen interpretiert, oder Aussagen falsch wiederholt/zitiert.

  1. Sie sind nachtragend.

Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz können in der Regel klug und konstruktiv mit Fehlern umgehen – sowohl mit den eigenen als auch mit denen, die andere Menschen begehen. Aus diesem Grund sind sie in der Lage zu verzeihen. Mangelt es einer Person hingegen an emotionaler Intelligenz, ärgert sie sich typischerweise recht schnell und auch übermäßig stark über Dinge die nicht nach ihren Vorstellungen laufen und halten diese unter Umständen anderen lange vor, und wenn es nur innerlich als stiller Groll ist. Hohe Ausprägungen erkennt man, wenn sie mehrmals am Tag emotional aufgewühlt sind und sich runterbringen müssen. Eine Entschuldigung kommt eher selten und wird vom Gegenüber erwartet.

  1. Sie fühlen sich sehr schnell angegriffen.

Da Menschen mit einer geringen emotionalen Intelligenz Schwierigkeiten damit haben, die Perspektive anderer Personen anzuerkennen, sind sie meist sehr schnell beleidigt und fühlen sich angegriffen, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es möchten. Widerspricht ihnen jemand oder äußert Kritik, nehmen sie das häufig persönlich und sind verletzt. Im Zweifel unterstellen sie ihren Mitmenschen eher schlechte Intentionen, wenn diese ihnen zu nahetreten oder sie irritieren, als dass sie an ein Missverständnis oder eine Fehlinterpretation ihrerseits glauben.

Während Männer eher verbal auf Konfrontation gehen, zeigen Frauen sich verletzt und weinerlich, was dazu verhilft sich als Opfer zu verstehen.

  1. Sie können schlecht mit Stress umgehen. 

Emotionale Intelligenz macht uns in der Regel insgesamt ausgeglichen und belastbar. Wenn wir unsere Emotionen wahrnehmen und angemessen darauf reagieren, stauen sich nämlich keine offenen Bedürfnisse und wir fühlen uns weitestgehend zufrieden. Im Gegensatz dazu leben Menschen mit einem niedrigen EQ häufig mit einem Mangel. Sie sind oft orientierungslos, erfahren starke Stimmungsschwankungen und können leicht aus der Bahn geraten. Unvorhergesehene Herausforderungen und Stress setzen ihnen deshalb besonders stark zu und selbst Kleinigkeiten können sie erheblich aufregen.

Fazit:

Wenn jemand eine stetige Ausgeglichenheit zeigt, könnte er in seiner inneren Mitte sein, statt gefühlskalt. Ein hoher EQ bedeutet auch seine Gefühle unter Kontrolle zu haben UND Einfühlbarkeit zu besitzen. Das eine schließt das andere nicht aus.

Auf der anderen Seite sind Menschen die schnell (und übermäßig) emotional reagieren nicht weniger liebenswert. Es macht keine Aussage darüber wie viel Selbstaufopferung und Liebe sie geben. Auch hier: Das eine schließt das andere nicht aus.

 

Kein Grund zu verzweifeln, wenn der EQ niedriger ist!

Ähnlich wie etwa die analytische Intelligenz können wir unsere emotionale Intelligenz trainieren und steigern. Dafür ist besonders wichtig, dass wir lernen, uns selbst ebenso wie andere Menschen zu beobachten und ihre wie unsere Gefühle und deren Auslöser wahrzunehmen.

Auf diese Weise können wir mit der Zeit Zusammenhänge und Muster identifizieren und insbesondere unser eigenes Fühlen mehr und mehr verstehen – und im Zuge dessen darauf eingehen und Einfluss nehmen.

Die Grundvoraussetzung, um unsere emotionale Intelligenz zu verbessern, sind somit Neugier und ein Interesse gegenüber uns und anderen Personen. Wer diese Voraussetzung erfüllen kann, hat den wichtigsten Schritt bereits geschafft.

Vielleicht ist im Lebensumfeld eine liebenswerte Person die den Eindruck macht es könne ihn/ihr kein Wässerchen trüben. Von ihnen kann man, sofern man also möchte, viel lernen.

Voraussetzung ist natürlich solche Menschen nicht zu meiden, sondern sie zu suchen, auch wenn sie einen durch ihre Art und Verhalten indirekt zeigen das man nicht in seiner Mitte ist, bzw sehr schnell und oft aus dieser kommt.

Auf dem Weg zur inneren Veränderung birgt eine Gefahr:

Oftmals bauen Menschen, wenn sie merken, das sie sich schlecht oder nicht genug verändern können, obwohl sie (anfänglich) wollten, eine einfach funktionierende Selbstheilung ein: Die Dissonanzreduktion.

Sie erlaubt es Ihnen nichts zu ändern. Dann sagt man sich dass die eigenen emotionalen Ausprägungen in Häufigkeit und Weise in Ordnung sei: weil man sich sonst verstellt, alles in sich rein frisst, gefühlskalt wäre, das Leben gefühlt werden will.

Und weil dies nicht falsch ist, ist es ergo richtig. Das wäre die Absolution, der Freifahrtsschein, der augenscheinlich einfache Weg, der aber Situationen nicht verändert, sondern wiederholt. Immer und immer wieder.

Es lohnt sich daher dran zu bleiben. Immer und immer wieder. Auch über Jahre.

 

Wer sich von diesem Text angesprochen fühlt, darf sich mit unserem Coachingpaket „Tune Up your Life“ auf seine Reise zu mehr Glücksempfinden im Leben machen. Wir sind für dich da.