Die 10 toxischen Archetypen
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Vorwort von Gregor Schäfer:
Diese Kategorisierung empfand ich als sehr anschaulich und differenziert dar gestellt und somit geeignet relativ deutig zu klassifizieren. In anderen Darstellungen hat man häufig sog. Mischformen, sodass eine Klassifizierung eher schwer ist. Vor allem dann, wenn man Diagnosen stellen will. Im Nachwort die Quellenangaben und mehr zu den Autoren sowie eine Meinung meinerseits. Viel Spaß beim lesen.
Die Moral bin ich Typ 1 – Der Prediger
Wie kann man nur heute noch Fleisch essen? Warum sind Autos in der Stadt überhaupt noch erlaubt? Welch schlechter Mensch muss man sein, wenn man seine Kinder Netflix gucken lässt? Der Prediger hat klare Prinzipien, er kennt keine Grautöne, nur schwarz oder weiß, und urteilt extrem schnell über seine Mitmenschen. (Anmerkung von Gregor Schäfer: Hier ist zu prüfen ob nach ICD10 die „überwertige Idee“ zutrifft, bzw auch das Michael-Koolhaas-Syndrom welches meist als Kreuzdiagnose gestellt werden kann. )
Er sieht sich als moralische Instanz- in allen Lebensbereichen. Schon ein Scherzhaft gemeinter Kommentar („na heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?“) genügt um bei ihm in Ungnade zu fallen. Die Ursache seines toxischen Verhaltens liegt meist in seiner Kindheit. Oft wurden diese Menschen von ihren Eltern bestraft, wenn sie ihrem verlangen nach vergnügen nachgaben- und fühlten sich danach schuldig. Im Grunde hassen sie es zu sehen wenn andere Menschen Spaß haben oder es ihnen besser geht als einem selber. Anstatt sich an zu schließen, verurteilen sie das Verhalten der anderen.
Wie umgehen mit solchen Menschen?
Zu Beginn fühlt man sich wegen der Geradlinigkeit und Standfestigkeit solcher Menschen zu Ihnen hingezogen. Aber Vorsicht: Irgendwann findet er/sie bei jedem etwas, das er/sie verurteilt. Grundsätzlich sollte man die Konfrontation mit diesen toxischen Menschenvermeiden und selbst die teils hanebüchene Vorurteile und Argumente ignorieren. Prediger sind Fundamentalisten und lassen sich nicht überzeugen. Meiden ist hier die beste Strategie.
Unsichtbare Sabotage Typ 2 – Der Rechtmacher
Charmant, zuvorkommend, warmherzig- der Rechtmacher ist stets darauf bedacht, einen positiven Eindruck bei seinem Mitmenschen zu vermitteln. Kollegen hält er lächelnd die Tür auf, dem Chef nickt er bei jeder Gelegenheit zu, mit Freunden oder dem Partner teilt er stets die gleiche Meinung. Möglichst wenig Angriffsfläche-lautet das Credo des Rechtmachers. Das bedeutet jedoch auch: man wird von ihm niemals seine wahre Meinung hören. Diese teilt er lieber anderen Menschen mit, die von seiner Kritik nicht betroffen sind. Auf diese Weise wird er oft zum Gossiper- zum toxischen Gerüchteverbreiter, der die einzelnen Mitmenschen in seinem Umfeld gegeneinander ausspielt.
Wie umgehen mit diesen Menschen?
Diese Art ist Anfangs schwer zu durchschauen. Er/Sie ist ein ausgezeichneter Lügner und kann gut sabotieren, wenn es darum geht, einen persönlichen Vorteil dadurch zu erhalten. Achten Sie darauf möglichst wenig persönliches über sich preiszugeben. Seien Sie freundlich, aber behalten sie eine gesunde emotionale Distanz. Je weniger Angriffsfläche Sie bieten, desto weniger Gerüchte kann dieser toxische Archetyp über Sie vertreiben. Auch die Spiegeltechnik hilft: ahmen Sie seine Freundlichkeit, Tonfall, Mimik, Gestik nach. Das schafft Vertrautheit und Sympathie, und man kann mit diesem Typ dann ganz gut miteinander agieren.

Vom Gift der falschen Helden Typ 3 – Der Retter
Der neue Freund scheint perfekt zu sein, jeden Morgen bringt er Kaffee ans Bett, abends hilft er noch bei den Steuerunterlagen, und am Wochenende renoviert er die Wohnung der Eltern. Ohne Frage, der Retter ist eine große Bereicherung für Ihr Leben- allerdings nur, solange Sie sein/ihre Hilfe annehmen. Denn dieser toxische Archetyp zieht seine Energie aus der Abhängigkeit seiner Opfer und der Kontrolle, die er über Sie hat. Je mehr er/sie seine/ihre Mitmenschen umsorgen kann und je mehr diese auf ihn angewiesen sind, desto besser fühlt er/sie sich. Gefährlich wird es, sobald sein/ihre Opfer auf eigenen Beinen stehen wollen. In diesen Momenten zeigt sich seine dunkle Seite. Das obsessive, besitzergreifende und kontrollsüchtige Ich. Dann kann aus dem hilfsbereiten Retter ein rachsüchtiger Stalker werden.
Gegengift
Selbstverständlich ist nicht jeder hilfsbereite Mensch gefährlich. Ob ein Retter toxisch ist oder einfach nur nett, erkennt man daran, ob er nach seiner Hilfsaktion dem Gegenüber wieder den Freiraum gibt, den dieses davor hatte, oder gleich die nächste Aktion plant in dessen Hilfe man eingespannt ist. Um sich vor diesem Archetypen zu schützen, sollte man stets darauf achten, möglichst unabhängig zu bleiben. Wenn man in diversen, mehreren Dingen im Leben Hilfe benötigt sollte man sich trauen nicht nur bei einem, sondern bei mehreren Personen Hilfe suchen und dies aufteilen. Je autonomer man ist, desto weniger Angriffsfläche und Kontrollmöglichkeiten bietet man diesem toxischen Retter.
Große Visionen- keine Verantwortung Typ 4 – Der Big Talker
Aus seinem Mund wirkt keine Idee zu groß, kein Projekt zu illusorisch, kein Plan zu riskant. Mit seinem selbstbewussten Auftreten und seiner eloquenten Ausdrucksweise gewinnt der Big Talker schnell Unterstützer. Dabei sind die Motive seiner visionären Haltung in erster Linie Aufmerksamkeit und Macht. Gleichzeitig hat dieser toxische Archetyp große Angst vor Misserfolg und deshalb kein Interesse daran, Verantwortung für die Umsetzung seiner Ideen zu übernehmen. Oft findet er eine Ausrede, warum er selbst bei dem Projekt nicht mitmachen kann, sobald ein anderer seine Unterstützung zugesagt hat. Scheitert dann das Vorhaben, macht der Big Talker dafür entweder diffuse antagonistische Kräfte oder die angebliche Inkompetenz seines hilfsbereiten Opfers verantwortlich.
Welche Abwehrstrategien wirken?
Ob man es mit einem Blender zu tun hat, lässt sich relativ schnell herausfinden. Ist der Plan oder das Projekt überhaupt realisierbar? Wenn ja, benötigt es nur andere oder hauptsächlich ihn/sie selber? Wie viele Ideen wurden in Vergangenheit umgesetzt, wie viel sind davon aufgrund unglücklicher Situationen oder anderen Menschen gescheitert? Wie viel Visionen hat er7sie jetzt und mit welchem Engagement arbeitet er/sie im Moment wirklich daran? Ob und in wie weit man Visionäre Archetypen unterstützen oder vermeiden soll, lässt sich schlecht sagen, den so manch Visionär(in) vollbringt Großes wenn man sie unterstützt, sofern diese auch Verantwortung übernehmen wollen und können- Dann sprechen wir aber wieder nicht mehr vom toxischen Blender.

Machtspiele ohne Regeln Typ 5 – Der schonungslose Rebell
Auf den ersten Blick wirkt sein Verhalten geradezu anziehend, zumindest aufregend, zumindest aufregend und interessant. Toxische Rebellen hassen jede Art von Autoritäten bzw Menschen die eine starke Persönlichkeit besitzen, stehen oft auf der Seite der benachteiligten und Außenseiter und zeigen das auch laut und deutlich in ihrem Freundes- Familien- und Kollegenkreis. Bei ihrer schonungslosen Underdog- Mentalität haben jedoch Regeln und Fakten keinen Platz. Sie haben Ihre eigenen. Schon die leiseste Kritik an seinem /ihrem Verhalten wertet dieser toxische Archetyp als Unterdrückung, als Abwertung seiner Person. Am Ende geht es dem Rebellen, der oft mit einem beißenden (sarkastischen) Humor und einer großen Impulsivität ausgestattet ist, darum, durch sein Verhalten Aufmerksamkeit zu bekommen und seine eigene Machtposition aus zu bauen. Auffällig ist, dass dieser Archetyp geradezu nach Angriffen gegen seine Person sucht um somit seine aggressive Art zu erzeugen und zu rechtfertigen. Das kann die Gesellschaft sein, die Exekutive, der Kapitalismus, das System, die eigene Familie oder eben auch der Partner oder ExPartner.