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Die Kommunikation in einer Partnerschaft

Eine Partnerschaft erlebt Höhen und Tiefen. Überwiegen die Tiefen, wird es disharmonisch.

Falsche Kommunikation in der Partnerschaft führt zu toxischen und zerstörenden Lebenssituationen. Hier hilft dieser Fahrplan

von Gregor Schäfer:

Disharmonie „zerrt“, man spürt wie die Situation „Energie“ kostet.

Aber was genau kostet „Energie“?

Die ständigen Gedanken über die Situation und über den Partner führt dazu, dass es einem schwerer fällt sich „zusätzlich“ über andere Dinge Gedanken zu machen, wie bspw. alles was den Job betrifft, die Familie, oder andere Menschen. Durch diese „Zusatzgedanken“ des Problems ist man abgelenkt. Am deutlichsten merkt man es im Job. Die Kollegen oder gar der Chef merken „Unachtsamkeit“ „Unkonzentriertheit“, schlechte Laune. Die Gedanken kreisen um den Konflikt und es lähmt einen.

Als „Mann“ bin ich da pragmatisch und sehe die Sache rational: es muss eine schnelle Lösung her. Man entledigt sich dem kräfteraubenden Stressor. Es gibt zwei Wege: Kommunikation oder Flucht.

Letzteres ist nicht Mittel der Wahl, aber auch nicht grundsätzlich die falsche Wahl.

Ich höre oft von Frauen dass ihre Männer „flüchten“, sie gehen einer Konfrontation aus dem Weg.

Warum tun sie das?

Ein Mann zieht sich zurück, nicht weil er keine Lösung möchte, sondern u.U. der Meinung ist, dass der Lösungsweg des Partners (der Frau), nicht der richtige ist. Es wird u.U. keine zufriedenstellende Lösung geben weil der Partner sich auf der emotionalen Ebene befindet. Auf dieser Ebene ist Sachlichkeit schwierig und es passieren vor allem verbale Fehler. Hier ist die Meinung des typischen Mannes dass Rückzug eine bessere Alternative sei, bevor die Situation emotional eskaliert, bzw. sogar „explodiert“. Der Mann ist i.d.R. physisch stärker und eine Explosion kann zu Gewalt führen. Viele Männer wissen dass sie Gefahr laufen aus Wut handgreiflich zu werden und bevorzugen dann den Rückzug.

Etwas reifere Frauen (Partner) haben diesen Umstand gelernt und akzeptiert. Ob sie es respektieren sei dahin gestellt.

Dennoch…“aussitzen“ ist nicht die Lösung. Sitzfleisch und nach dem Motto „Über Probleme spricht man nicht“ bohrt nach „Innen“ große und sehr subtile Löcher in die Seele.

Die bessere Lösung ist also zu lernen wie man richtig kommuniziert. Streiten gehört dazu, keine Frage. Aber richtig streiten muss gelernt….und geübt sein, sonst geht es lang- oder gar mittelfristig in die Hose mit der Partnerschaft.

Wer im Groll Kontakt sucht, wird keine friedliche Lösung finden!

Ein erfahrener, spiritueller Mann sagte mir mal wenn seine wesentlich jüngere Freundin anfängt „vorsichtig“ Vorwürfe zu basteln, fragt er sie immer relativ früh, was denn das Ziel gerade sei, ob sie gerade dabei ist einen Strick zu knoten und vor hat ihm diesen um den Hals zu legen.

Ich empfand dieses Beispiel und diese Vorgehensweise sehr anschaulich und gut.

Bei Paarberatung höre ich oft…oder fast ausschließlich heraus, dass Partner ohne definiertes Ziel in eine Konfrontation gehen. In diesem Falle gibt es; menschlich evulotionstechnisch gesehen- es steckt in uns drin; nur ein Ziel: dem Anderen eine über zu braten. Ich nenne es die „Vorwurfskeule“ mit der man sein Gegenüber erschlagen will. Also ganz ähnlich wie der Strick. Ziel ist es mit dem Finger auf den Anderen zu zeigen, sagen zu können „Aber Du!“ und ihn davon zu überzeugen dass er Unrecht hat und man selber Recht; und obendrauf soll der Gegenüber anschl. auf Knien bettelnd um Verzeihung bitten.

Ich höre mir die Konfliktsituation einer Partei an (oder von beiden), und erfrage….“was war denn in diesem Moment dein Ziel? Wolltest du Harmonie und Friede, oder wolltest du in dem Moment den Anderen zeigen dass er Schuld ist? In diesem Moment also „unterwerfen“?“

Die ehrliche Antwort ist meist: „In diesem Moment wollte ich meinen Partner aufzeigen wer Recht hat, wer der Stärkere und wer der Schwächere ist, bzw wer der rechthabende und wer der unrechthabende, wer der schuldige ist“. Es geht auch wenn man es nicht zugeben mag, oft ums Recht haben.

Manchmal muss man sein Gegenüber überzeugen (bitte sachlich und auf der rationalen Ebene mit Begründungen und ohne Emotionen), dass man Recht hat.

Wenn es aber zu oft darum geht, wer Verlierer und wer Gewinner ist, dann entsteht ein permanentes Schlachtfeld. Auf diesem gibt es keine Harmonie, keine wirkliche Liebe…und keine Zukunft.

Man nennt das „toxische Beziehung“.

Wenn ein Mensch sich gekränkt fühlt und muss um inneren Frieden finden zu können den anderen „niedermachen“, abwerten, beleidigen, dann ist das ein Wesenszug den man im Narzissmus wieder findet nun ist nicht jeder gleich ein Narzisst der 1-2 Wesenszüge dessen aufweist, kann aber ein Indiz sein. Mehrere Komponenten ergeben dann u.U. die Diagnose eines solchen.

Mehr Infos darüber auch hier: https://ursachenforschung.net/narzissmus-erkennen/

Wie schnell und oft sich ein Mensch gekränkt fühlt hängt vom Mindset ab. Oft erlebe ich das Menschen sich viel zu schnell „angegriffen“ fühlen. Dieses resultiert u.a. aus mangelndem Selbstwert. Die Gründe hierfür beginnen im Kleinkindalter und hat stark mit dem Familienhaus zu tun. Ein späterer Partner badet dann u.U. die Fehde aus den der andere mit seinen Eltern oder einem Elternteil innerlich führt.

Ganz wichtig: Ist ein Konflikt da, sollten beide vorher klären was das Ziel des anstehenden Gespräches sein soll. Ist das definierte Ziel für beide ein Kompromiss, darf diskutiert, debattiert, lamentiert, definiert…..also gestritten werden.

Nun passiert Folgendes…im Laufe des Streits verlässt man wahrscheinlich die rationale Ebene und betritt die emotionale, bastelt Stricke und benutzt Keulen….und genau jetzt kann jeder sich fragen….führt dieser Weg den ich oder „wir“ gehen, zum Ziel? Das Ziel der Harmonie, Ziel der Lösung, Ziel ein Kompromiss zu finden, Ziel dass es keine Verlierer gibt? Ziel einer gemeinsamen Zukunft? Steuer ich mit dem was ich gerade tue ( beschuldigen, beleidigen) auf das Ziel zu, oder entferne ich mich davon? Ist es mir wichtiger den Anderen als Schuldigen hin zu stellen als das Ziel zu erreichen? Was erreiche ich mit Keule und Strick? Eine Lösung? Harmonie? Liebe? Wie reagiert mein gegenüber auf Strick und Keule? Habe ich mich gerade auf dem Weg zum angedachten Ziel (Einigung, Harmonie) verirrt und wollte das eigentlich gar nicht, oder wollte ich genau das? Wollte ich meinem Gegenüber eine überbraten?

Wenn genau das Gefühl dominiert, den Anderen zu beschuldigen, ihn „an zu greifen“ damit er sich ändert (das er/sie macht was ich will), dann gibt es zwei Optionen. Man ändert sein eigenes Denk- und Verhaltensmuster (Mindsetting) und rettet damit möglicherweise die Partnerschaft, oder es passt eben nicht. Dann trennt man sich.

Menschen entwickeln sich. Zwischen 20-30 aber auch zw. 30-40 und auch noch zwischen 60-70. Manchmal ist es so, dass das, was am Anfang mal passte nach 5, nach 10, oder auch 25 Jahren nicht mehr passt. Dann sollte man den Strick und die Keule bei Seite legen. Dennoch erlebe ich es oft, wie dann weiter gestritten wird. Man war es gewohnt auf dem Schlachtfeld…es ist quasi ihr Zuhause geworden. Zwei richtige Krieger eben, die es nicht lassen können. Der Kampf ist ihr Leben geworden, obwohl sich beide innerlich schon voneinander getrennt haben.

Viele wollen sich nicht wirklich trennen, weil eine Trennung für sie der härtere Weg wäre. Man favorisiert den Weg des geringsten Widerstandes….und das Schlachtfeld und den „Feind“ kennt man ja. Besser als neue, unbekannte Wege zu gehen. Das macht Angst. Angst ist ein Scheißgefühl. Also fetzen bis die Balken biegen….

Kommunikation ist leider von einigen Parametern abhängig und die Art und Weise schwankt durch allerhand Einflüsse. Es gibt Partnerschaften wo beide sehr viel Alkohol konsumieren, gar alkoholabhängig sind. Ich beobachtete dass hier immer Konflikte entstehen sobald man betrunken ist. Eine andere Sache kann sein dass Projektarbeit, zu viel Verantwortung, zu viel Arbeit einen „dünnhäutig“ werden lässt.

Medikamente spielen eine Rolle, genauso wie Krankheiten (Depressionen).

Auch etwas was viele nicht auf dem Schirm haben. Die Frau bekommt im Normalfall jeden Monat ihre Menstruation. PMS (Prämenstruelles Syndrom) kann unterschiedliche Symptome haben.

Starke Unterleibsschmerzen, starke Migräne…..sind durchaus jedem bekannt.

Was weniger bekannt ist, sind Wesensveränderungen die sich u.a. in gesteigerte Aggressivität wiederspiegeln. Manche betroffene wird „angriffslustig“, baut in der Zeit 4 Tage vor bis 2 Tage nach Eintritt der Menstruation am allerliebsten Stricke und schwingt nur noch die Vorwurfskeule. Der Partner kann in diesen Zeiträumen fast nichts mehr richtig machen.

Es kommt jeden Monat also zu heftigen Streitereien. Der Betroffenen tut es dann hinterher Leid…es waren die Hormone. Dies kann man aber behandeln. Wem Frauenmanteltee und Progesteron Creme nicht reicht, kann Rat durch die Frauenärztin einholen. In sehr heftigen Fällen hilft auch Antidepressiva.

Hier ein Link für weitere Informationen:

https://pms-symptome.com/pms-symptome-und-aggressionen/

Irgendwann kommt das Klimakterium, dies kann ebenfalls Auswirkungen auf die Art und Weise der eigenen Kommunikation haben. Übrigens unterliegen Männer genauso Hormonschwankungen. Die sog. Wechseljahre gibt es bei beiden Geschlechtern.

Die Lösung wäre nun hier die Ursache der Art und Weise der Kommunikation ebenfalls zu berücksichtigen. Hat meine Frau PMS, kann ich das tolerieren? Hat mein Mann beruflich Druck oder Ängste?

Nach Berücksichtigung der Hintergrundsituation gilt nach wie vor: Zieldefinition. Will ich meinen Partner behalten oder umhauen. Wird er flüchten oder mit mir kämpfen, was muss ich tun damit er kämpft und  was tue ich lieber nicht, damit er nicht flüchtet.

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